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Universitätsbibliothek Mainz

09.05.2018

Annalena Augustin oder das Bauchgefühl macht‘s

Wer sind die Neuen, die seit Semesterbeginn den Germersheimer Campus fluten? Wo kommen sie her, was führt sie an diesen bunten Fachbereich? In kurzen Interviews stellen wir euch in den kommenden Wochen eine Reihe von ihnen vor.

In einer Kleinstadt, wie Germersheim zu studieren, war für Annalena Augustin anfangs undenkbar. Die Neustudentin hatte nach dem Abitur erstmal einen dreimonatigen Sprachaufenthalt im spanischen Alicante gemacht und dort entdeckt, dass sie sich sehr gerne in einem internationalen Milieu bewegt. Was genau sie studieren wollte, wusste sie aber trotzdem nicht bei ihrer Rückkehr nach Deutschland. Sie begann ein FSJ, merkte jedoch schnell, dass das nichts für sie war. „Ich habe mich verloren gefühlt und mir immer wieder den Druck gemacht, dass ich doch jetzt auch mal anfangen müsste zu studieren, so wie meine ehemaligen Schulkameradinnen und -kameraden“. Im Rahmen eines Schnuppertages an der JGU, erfuhr sie vom sagenumwobenen Fachbereich 06. Getrieben von ihrer Leidenschaft für Fremdsprachen (Spanisch ist ihre Lieblingssprache!), setzte sie sich kurzerhand in den Zug, um sich die Fakultät zu Babel mal näher anzuschauen. „Anfangs hatte ich echt meine Zweifel in einer Kleinstadt zu studieren. Ich befürchtete, dass ich mich langweilen könnte“. Diese Unsicherheit verflog bei Annalena unmittelbar nach Ankunft in Germersheim. „Da war direkt dieses Bauchgefühl. Ja, hier kann ich studieren“.

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Dieses positive Gefühl bestätigte sich auch mit Beginn der Erstiwoche. Annalena hat zügig neue Leute kennengelernt, darunter auch viele Erasmusstudierende, so dass sie bereits in Genuss des heiß ersehnten „internationalen Feelings“ gekommen ist. Überraschend war allerdings doch, dass trotz Ersti-Lagerfeuer, eifrigem Kennenlernen und Entdeckunsgtouren der Unibetrieb pünktlich zum 16. April einsetzte. Keine Spur von pfälzischer Gemütlichkeit. „Wir wurden ins kalte Wasser geworfen und hatten direkt Hausaufgaben zu erledigen. Es gibt sogar Mitstudis, die nächste Woche ihre erste Präsentation halten müssen“. Annalena gesteht mir, dass sie in einigen Kursen eingeschüchtert war, als sie feststellte, dass nicht nur mittlerweile bekannte Gesichter im Raum saßen, sondern auch Studierende aus fortgeschrittenen Semestern.

Zeit sich darüber zu viele Gedanken zu machen, scheint sie nicht zu haben:

„Ich weiß gar nicht, womit ich anfangen soll. Es gibt so viele tolle Freizeitangebote, ich hatte noch nicht die Möglichkeit, mir alle anzuschauen. Das ist überwältigend. Vielleicht lerne ich spontan Japanisch oder Portugiesisch, das scheinen viele Menschen hier auf dem Campus zu sprechen“.

Unser angeregtes Interview, das eigentlich mehr ein Gespräch ist, wird jäh unterbrochen, als eine Mitstudentin von Annalena sie zum Essen abholt. Einsam wird das kommende Semester sicherlich nicht für sie, denke ich mir, als ich den beiden hinterherblicke.

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