Langer Vollbart, muskulöse Arme, ernster Blick: Mitten über den Regalen in der Georg Forster-Bibliothek thront eine gehörnte Figur. Übersehen wird diese überlebensgroße, massive Skulptur wohl von niemandem. Besonders schwer ist sie aber nicht. Es handelt sich um den Gipsabguss eines aus Marmor gearbeiteten Originals, das sich in Rom befindet. Nicht Georg Forster, auch nicht Johannes Gutenberg sitzt hier, sondern: Moses. Geschaffen hat ihn Michelangelo (1475–1564), einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance.
Hintergründe
Wie kommt diese Skulptur in den Besitz der JGU? Sie ist ein Sammlerstück und befindet sich seit 1900 in Mainz. Michelangelos Kunst, sein Stil und handwerkliches Können wurden damals in Deutschland besonders verehrt.1946 wurde der Moses-Abguss als Teil einer Abguss-Sammlung der neu gegründeten Universität übergeben. Die Original-Skulptur ist seit 1532/42 Teil des Wandgrabmals Papst Julius‘ II. della Rovere (Amtszeit: 1503–1513) in der Kirche San Pietro in Vincoli in Rom.
Michelangelo Buonarroti war ein italienischer Bildhauer, aber auch Maler, Baumeister und Dichter. Seine einflussreichsten Auftraggeber waren Päpste, Kardinäle und die Medicis, für die er in Rom und Florenz arbeitete. Du kennst vielleicht andere Werke von ihm?
Mit der Entscheidung, den Abguss auf eine Säule in der Bereichsbibliothek Georg Forster-Gebäude gut sichtbar aufzustellen, sind keine Vorgaben für ihre Interpretation verbunden. Es war uns ein Anliegen, für den Abguss eine geeignete Aufstellung zu finden und sie in das Bewusstsein der universitären und der Mainzer Öffentlichkeit zurückzubringen.
Hier findest du weitere spannende Details zur Skulptur des Moses von Michelangelo in der UB Mainz.