Sind dir schon mal die Bilder im Lichthof des Georg Forster-Gebäudes aufgefallen? In der Spätantike und Frühzeit der byzantinischen Kunst schmückten Mosaike Böden, Wände und Gewölbe. Direkt mit der Architektur verbunden erzählten sie längst vergangene Geschichten. Die hier ausgestellten Bildobjekte sind jedoch nicht antik. Sie wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angefertigt, um die künstlerische Technik des Mosaizierens für restauratorische Arbeit zu erlernen.
Hintergründe
Die meisten Mosaik-Vorbilder der hier ausgestellten Reproduktionen stammen aus der spätantiken-frühbyzantinischen Kirche San Vitale in Ravenna (Italien). Der imposante Zentralbau, welcher 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde, ist bis heute berühmt für die ausladende Mosaikgestaltung des Innenraums. Die traditionsreiche Mosaik-Kunstform lebt bis heute in Ravenna weiter – vielleicht dein nächstes Reiseziel?
Was sind die Vorbilder und Personen der auf den Mosaiken abgebildeten Motiven? Herr Dr. Weber vom kunsthistorischen Institut der Uni Mainz hat eine Übersicht erstellt.
Im Landesmuseum Mainz könnt ihr einen frisch restaurierten Mosaikteppich bestaunen. Mit mehr als 320.000 Steinchen zeigt er eine Orpheus Darstellung, die zufällig bei Bauarbeiten entdeckt wurde. Neben diesem steinernen Teppich zeigt das Landesmuseum weitere antike Mosaikfunde aus und um Mainz.
Auch heute noch beliebt
Noch heute ist die Mosaikkunst beliebt: Seit 1998 verbreitet der französische Street Art-Künstler Invader in den Straßen der internationalen Metropolen seine Mosaikkunst an Hauswänden, Straßenlaternen und Elektrokästen. Mit der schon über 100.000 mal gedownloadeten App "FlashInvaders" kannst du auf deinen Reisen seine Mosaike entdecken und sammeln – zum Beispiel auch in Frankfurt!
Jutta Dresken-Weiland, Die frühchristlichen Mosaiken von Ravenna. Bild und Bedeutung, Regensburg 2016.
Carola Jäggi, Ravenna. Kunst und Kultur einer spätantiken Residenzstadt, die Bauten und Mosaiken des 5. Und 6. Jahrhunderts, Regensburg 2013.