Beim Simultandolmetschen arbeitet man in einer schalldichten Dolmetschkabine, die man sich zu zweit oder zu dritt teilt. Dabei wechselt man sich regelmäßig alle 20-30 Minuten ab, da das Dolmetschen sehr anstrengend ist.
Über die Sprechstelle können die Dolmetschenden auswählen, welchen Kanal sie hören möchten – also z. B. die Originalstimme oder eine Verdolmetschung aus einer anderen Kabine. Außerdem legen sie fest, über welchen Kanal die Zuhörenden wiederum ihre Verdolmetschung hören können. Mit Hilfe verschiedener Drehknöpfe können sie Höhen, Tiefen und Lautstärke des Originaltons individuell so einstellen, dass sie optimal dolmetschen können. Das Mikrofon wird nur dann eingeschaltet, wenn die Verdolmetschung gerade übertragen wird. Wenn man während des Dolmetschens husten, niesen oder sich auch einmal lautstark über sich selbst ärgern muss, dann kommt die Räuspertaste zum Einsatz!
Die hier gezeigte Sprechstelle gehört zum Philips Digital Congress Network (DCN) System. Sie wurde als erstes rein digitales Konferenz- und Dolmetschsystem Ende der 1990er Jahre am Fachbereich 06 Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft in Germersheim zunächst in zwei, später in allen fünf Dolmetschräumen eingesetzt.
Die Technik ist sehr robust und so ist sie in den Dolmetschräumen III, IV und V bis heute in Betrieb. Seit 2019 wird in den größten und koppelbaren Dolmetschräumen I und II mit angegliederter Videoregie das Discentis-System von Bosch als Diskussions- und Dolmetschanlage benutzt. Damit ist der Fachbereich wieder auf dem aktuellsten Stand der Technik und nahe am Markt.
