Die LEER_STELLE steht stellvertretend für all diejenigen Sammlungsstücke der Universitätssammlungen, die nicht gezeigt werden können, sollen oder dürfen. Die Gründe dafür sind vielfältig:
Die Universitätssammlungen sind Forschungs- und Lehrsammlungen, viele Objekte sind für die Lehre unverzichtbar und können nicht dauerhaft ausgestellt werden. Einige der im Sammlungsschaukasten präsentierten Objekte sind daher Dubletten oder seltener benutzte Sammlungsgegenstände.
Weitere Gründe für Leerstellen können Verlust, Diebstahl oder Zerstörung sein. Einige Fächer haben sog. Verbrauchs- oder Übungssammlungen von Dingen, die in der Lehre für die Vermittlung von Wissen zerstört oder beschädigt werden, z. B. in den Geowissenschaften. Manche Objekte kommen versehentlich zu Schaden, insbesondere wenn es sich um fragile Sammlungsstücke handelt, wie etwa Gipsabgüsse. Andere unterliegen dem Zahn der Zeit und zerfallen oder werden unbrauchbar. Besonders bei organischen Materialien ist Schädlingsbefall häufige Ursache für Beschädigung oder gar Zerstörung. Weisen Sammlungsgegenstände starke Beschädigungen auf oder bestehen aus empfindlichen Materialien, sind sie meist aus konservatorischen Gründen nicht ausstellbar.
Leerstellen in Sammlungen können außerdem durch Deakzession entstehen, d. h. durch die gezielte Abgabe von Sammlungsbeständen oder kompletten Sammlungen. Dies geschieht vor allem dann, wenn Sammlungsbestände nicht mehr für die Lehre oder Forschung relevant sind oder nicht mehr dem Profil einer Sammlung entsprechen. Die LEER_STELLE steht schließlich auch für die Rückgabe von Dauerleihgaben oder die Restitution von in Unrechtskontexten erworbenen Sammlungsstücken.
Wieder andere Sammlungsgegenstände sollen oder dürfen aus ethisch-moralischen Gründen nicht der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie gelten als sensible Objekte. Dazu gehören Human Remains oder rituelle Gegenstände, deren originaler Kontext ihre Zurschaustellung verbietet.