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Universitätsbibliothek Mainz

Publikationsrichtlinie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Präambel

Publikationen haben im Wissenschaftssystem eine zentrale Funktion. Sie transportieren die Erkennt­nisse der Forschung und ermöglichen den weltweiten fachlichen Diskurs, auf dem wissenschaftlicher Fortschritt gründet. Gleichzeitig sind Publikationen Gegenstand eines Wettbewerbs, in dem For­schende und ihre Forschungseinrichtungen an ihrer Publikationsleistung gemessen und auf dieser Grundlage bewertet werden.

Die vollständige und eindeutige Zuordnung von Publikationen zu ihren Autorinnen und Autoren und ihrer jeweiligen Institution ist für die Sichtbarkeit und Anerkennung dieser Leistungen unabdingbar und im professionellen Interesse aller Beteiligten. Gegenstand der vorliegenden Publikationsrichtlinie sind Maßnahmen, die diese eindeutige Zuordnung – in Überein­stimmung mit den Empfehlungen der Hochschulrektorenkonferenz zur Nennung von Affiliationen bei Publikationen[1] und mit den Werten und Regeln guter wissenschaftlicher Praxis[2] – sicherstellen sollen[3].

Inhaltsübersicht:

§ 1 Geltungsbereich
§ 2 Handlungsempfehlungen
§ 3 Information und Beratung
§ 4 Umsetzung
§ 5 Aktualisierungen und Änderung
§ 6 Inkrafttreten

§ 1 Geltungsbereich

Die vorliegende Publikationsrichtlinie gilt verbindlich für alle Mitglieder und Angehörigen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (im Folgenden als JGU bezeichnet) einschließlich der Universitäts­medizin (im Folgenden als UM bezeichnet). Die Richtlinie gilt ebenso für Gastwissenschaftler:innen, Honorar- und Stiftungsprofessor:innen sowie Lehrbeauftragte, soweit Publikationen mit der Tätigkeit an der JGU in unmittelbarem Zusammenhang stehen und ein substantieller Teil der Forschungsleistung an der JGU erbracht wurde.

Die Richtlinie gilt besonders für wissenschaftliche Publikationen. Sie soll darüber hinaus sinngemäß überall dort Anwendung finden, wo Forschende ihren Namen und ihre Affiliation angeben, z. B. bei Patenten, Förderanträgen, Kongressbeiträgen und öffentlich zur Verfügung gestellten Forschungsdaten.

§ 2 Handlungsempfehlungen

Zur eindeutigen Zuordnung von Publikationen trägt neben dem Universitätsnamen auch die institutionelle Zuordnung innerhalb der Universität bei. Die Angabe von Fachbereichen, Instituten und anderen nachgeordneten Organisationseinheiten ist optional, wird jedoch empfohlen. Bei englischsprachigen Publikationen können die englischsprachigen Bezeichnungen angegeben werden. Die offizielle Schreibweise der jeweiligen Einheiten ist im Personen- und Einrichtungsverzeichnis der JGU hinterlegt. Die Reihenfolge der Nennung ist dabei abhängig von den Richtlinien des jeweiligen Publikationsorgans.

  Universität Universitätsmedizin
Research Organization Registry (ROR) https://ror.org/023b0x485 https://ror.org/00q1fsf04
Crossref Funder Registry 501100004033 501100014584

(1) Namen der Einrichtung

Bei allen Affiliationsangaben sind die Namen der Einrichtung ausschließlich in der hier festgelegten Form zu nennen. Sie lauten:

Johannes Gutenberg-Universität Mainz bzw.

Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Die englische Entsprechung lautet:

Johannes Gutenberg University Mainz bzw.

University Medical Center of the Johannes Gutenberg University Mainz

Die offiziellen Abkürzungen der Universität (JGU) und der Universitätsmedizin (UM) sowie die Bezeichnungen „Universität Mainz“ bzw. „Universitätsmedizin Mainz“ sind für Affiliationsangaben im gesamten Publikationsprozess, einschließlich der Angaben in den formalen Bestandteilen von Publikationen, nicht zu verwenden.

Die stabilen Identifikatoren der Einrichtung in gängigen Organisationsdatenbanken lauten:

  Universität Universitätsmedizin
Research Organization Registry (ROR) https://ror.org/023b0x485 https://ror.org/00q1fsf04
Crossref Funder Registry 501100004033 501100014584

Wenn die jeweilige Promotionsordnung dies erfordert, ist in Dissertationen das Sigel „DE-77“ der Universitätsbibliothek der JGU anzugeben.

(2) Angabe der Organisationseinheit

Zur eindeutigen Zuordnung von Publikationen trägt neben dem Universitätsnamen auch die institutionelle Zuordnung innerhalb der Universität bei. Die Angabe von Fachbereichen, Instituten und anderen nachgeordneten Organisationseinheiten ist optional, wird jedoch empfohlen. Bei englischsprachigen Publikationen können die englischsprachigen Bezeichnungen angegeben werden. Die offizielle Schreibweise der jeweiligen Einheiten ist im Personen- und Einrichtungsverzeichnis der JGU[4] hinterlegt. Die Reihenfolge der Nennung ist dabei abhängig von den Richtlinien des jeweiligen Publikationsorgans.

Beispiele:

Deutsch Englisch
Psychologisches Institut, FB 02 Sozialwissenschaften, Medien und Sport, Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institute of Psychology, Faculty 02 Social Sciences, Media, and Sports, Johannes Gutenberg University Mainz
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, FB 05 Philosophie und Philologie, Department of English and Linguistics Johannes Gutenberg University Mainz, Faculty 05 Philosophy and Philology, Department of English and Linguistics
Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Department Chemie Johannes Gutenberg University Mainz, Department of Chemistry

(3) Für Angehörige der Universitätsmedizin

Für Angehörige der Universitätsmedizin der JGU ist die Angabe ihrer Trägereinrichtung verbindlich. Die offiziellen Bezeichnungen der Universitätsmedizin sowie der optional zu nennenden, nachgeordneten Einrichtungen und Kliniken sind verbindlich vorgegeben[5]. Sie können sowohl in deutscher und englischer Sprache verwendet werden. Die Reihenfolge der Nennung ist auch hier abhängig vom Publikationsorgan.

Beispiele:

Deutsch Englisch
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Institut für Mikroskopische Anatomie und Neurobiologie University Medical Center of the Johannes Gutenberg University Mainz, Institute of Microanatomy and Neurobiology
III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Department of Internal Medicine III, University Medical Center of the Johannes Gutenberg University Mainz

(4) Mehrfache institutionelle Zugehörigkeiten

Dauerhafte Zugehörigkeiten von Forschenden zu mehreren Einrichtungen entstehen beispielsweise durch gemeinsame Berufung oder institutionenübergreifende Promotionsprogramme. Auch einrichtungsübergreifende Forschungszentren oder vergleichbare Kooperationen verlangen regelmäßig, als eigenständige Affiliation genannt zu werden.

  • Gehören Forschende dauerhaft neben der JGU oder der UM weiteren Einrichtungen an, nennen sie zusätzlich immer auch die weiteren Einrichtungen. Etwaige Regelungen zur Affiliation mit den weiteren Einrichtungen bzw. Kooperationspartnern sind zu beachten. Ist nichts Anderes festgelegt, so gilt zur Reihenfolge: Gemeinsam Berufene nennen an erster Stelle die Einrichtung, an welcher der Großteil der Forschung stattfand, aus der die Publikation resultiert.
  • Promovierende geben die JGU nach Möglichkeit an erster Stelle an.
  • Angehörige einrichtungsübergreifender Forschungszentren und vergleichbarer Kooperationen, die an der JGU oder der UM beschäftigt sind, sollten Letztere zuerst angeben.

Gastwissenschaftler:innen können die JGU bzw. die UM bei allen Publikationen als Affiliation angeben, welche zu einem substantiellen Teil auf Forschung während ihres Gastaufenthaltes basieren – auch wenn diese erst nach Ende des Aufenthaltes erscheinen.

(5) Wechsel der institutionellen Zugehörigkeit

Wechseln Forschende während des Forschungs- und/oder Publikationsprozesses ihre institutionelle Zugehörigkeit, geben sie die Einrichtung an, an der die Forschungsleistung erbracht wurde. Fand die Forschungstätigkeit an beiden Einrichtungen zu relevanten Teilen statt, nennen sie beide Einrichtungen und deren Reihenfolge richtet sich nach dem Umfang der dort erfolgten Forschungstätigkeit.

(6) Personennamen und akademisches Identitätsmanagement

Um Publikationen und andere Forschungsleistungen vollständig und korrekt Forschenden zuordnen zu können, müssen diese als Personen eindeutig bezeichnet sein. Das schafft die Voraussetzung für die Sichtbarkeit der vollständigen Forschungsleistung in den einschlägigen Datenbanken wie bspw. dem Web of Science, Scopus, oder PubMed. Durch die Verwendung eines Identifikators für das akademische Identitätsmanagement wird die eindeutige Zuordnung der Forschungsleistungen zu einer Person gewährleistet. Das ist insbesondere wichtig bei häufig vorkommenden Namen, bei Namensänderungen, aber auch bei variierenden Schreibweisen durch das Vorkommen von Sonderzeichen oder bei mehrteiligen Namen.

Die JGU empfiehlt ihren Forschenden die konsequente Verwendung der Open Researcher Contributor Identification ID (ORCID-ID) im Publikationsprozess, bei Förderanträgen, für Konferenzen und bei ähnlichen Gelegenheiten. Im Forschungsinformationssystem der JGU können Forschende ihre ORCID-ID mit ihrem persönlichen Profil verknüpfen.

Darüber hinaus wird empfohlen, möglichst frühzeitig eine einheitliche Namensschreibweise zu wählen und diese konsequent beizubehalten. Wenn technische Limitationen die Wiedergabe von Sonderzeichen verhindern, sollte die einfachste mögliche alternative Schreibweise genutzt werden (bspw. ä/a, ö/o, ü/u, ß/ss, č/c, ê/e).

(7) Förderangaben

Publikationen, die aus Drittmittelprojekten resultieren, müssen im Funding Acknowledgement entsprechende Angaben zum Fördermittelgeber und zum Projekt enthalten. Die Vorgaben der Förderorganisationen, die in der Regel solche Angaben verlangen, sind dabei zu beachten. Auch die Übernahme von Open-Access-Publikationskosten aus zentralen oder dezentralen Mitteln muss im Funding Acknowledgement angeführt werden, sofern die Finanzierungs- oder Förderzusage zum Publikationszeitpunkt vorliegt.

Beispiele:

Fördermittelgeber Deutsch Englisch
Deutsche Forschungs-gemeinschaft (DFG) Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – [SFB-Geschäftszeichen–] Projektnummer(n). Funded by the Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG, German Research Foundation) – [SFB-Geschäftszeichen–] Projektnummer(n).
Open-Access-Publikationsfonds der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Finanziert durch Open-Access-Publikationsmittel der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Financed by open access publishing funds of Johannes Gutenberg University Mainz.

(8) Open Access

JGU und UM begreifen Open Access als einen wesentlichen Baustein offener Wissenschaft und unterstützen deshalb ausdrücklich die Open-Access-Transformation des wissenschaftlichen Publikationsmarktes. Die für die Umsetzung der Open-Access-Strategie der JGU getroffenen Maßnahmen und Empfehlungen sind in der Open-Access-Policy festgehalten[6]. Autorinnen und Autoren sind nachdrücklich aufgefordert, bei ihren Veröffentlichungen die dort aufgezeigten Handlungsmöglichkeiten zur Stärkung einer offenen Wissenschaftskultur zu ergreifen.

(9) Erfassung von Publikationen im Forschungsinformationssystem

Um insbesondere das Publikationsaufkommen, aber auch weitere Informationen über die Forschung von Wissenschaftler:innen transparent und strukturiert abzubilden, stellt die JGU das Forschungsinformationssystem „Gutenberg Research Elements“[7] zur Verfügung. Die dort erfassten Informationen werden für das Berichtswesen der JGU verwendet und fließen in die Universitätsbibliographie ein. Sie können darüber hinaus von den Forschenden für den eigenen Bedarf genutzt werden, bspw. zur Anzeige auf öffentlichen Profilseiten. Dies trägt zur Sichtbarkeit der Forschungsstärke der Universität Mainz bei und leistet zugleich einen Beitrag zu offener Wissenschaftskommunikation. Daher fordert die JGU alle Forschenden eindringlich dazu auf, ihre Publikationen und weitere Forschungsaktivitäten in Gutenberg Research Elements zu erfassen, stets aktuell zu halten und in die persönlichen öffentlichen Profilseiten zu übernehmen.

Abweichend davon verzeichnen die Angehörigen der Universitätsmedizin ihre Forschungsaktivitäten verpflichtend im Wissenschaftsmanagement-System „WiMS“[8].

(10) Soziale Medien

JGU und UM sind auf verschiedenen Social-Media-Kanälen präsent. Bei Beiträgen in sozialen Medien sind im Zusammenhang mit Themen, die Forschung, Lehre oder Transfer an der Universität betreffen, die entsprechenden Referenzen zu benutzen:

§ 3 Information und Beratung

Die Universitätsbibliothek und weitere Stellen an JGU und UM unterstützen und beraten bei Fragen zur Anwendung dieser Richtlinie sowie zu weiteren Fragen rund um das Publizieren.

Thema Kontakt
  • Publikationsprozess
  • Erst- und Zweitveröffentlichung im Open-Access-Repositorium
  • DOI-Vergabe
  • Universitätsbibliographie
publikationssysteme@ub.uni-mainz.de
  • Finanzierung von Open-Access-Publikations­kosten
publikationsfonds@ub.uni-mainz.de

forschung.um@uni-mainz.de (UM)
  • Gute Wissenschaftliche Praxis
akin@ub.uni-mainz.de
  • Erfassung von Forschungsaktivitäten im Forchungsinformationssystem bzw. Wissenschaftsmanagementsystem
  • persönliche Profilseiten, ORCID
researchelements@uni-mainz.de (JGU)

wims@uni-mainz.de (UM)
  • Drittmittelprojekte, Vorgaben der Förderorganisationen
ft@uni-mainz.de (JGU)

forschung.um@uni-mainz.de (UM)
  • Corporate Identity
  • Social Media
presse@uni-mainz.de (JGU)

pr@unimedizin-mainz.de (UM)

§ 4 Umsetzung

Für die wissenschaftliche Arbeit an der JGU sind von ihren in der Forschung tätigen Mitgliedern und Angehörigen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis einzuhalten. Der Umsetzung der Publikationsrichtlinie und der damit verbundenen Maßnahmen liegt die „Ordnung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in Forschung und Lehre und zum Ver­fahren zum Umgang mit Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens“[9] in der jeweils geltenden Fassung zugrunde.

§ 5 Aktualisierungen und Änderung

Formale Aktualisierungen bei den in dieser Richtlinie genannten Maßnahmen erfolgen durch die Universitätsbibliothek der JGU. Inhaltliche Änderungen oder Ergänzungen bedürfen grundsätzlich der Zustimmung des Senats der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

§ 6 Inkrafttreten

Die Publikationsrichtlinie der JGU tritt am Tage nach ihrer Veröffentlichung im Veröffentlichungsblatt der JGU in Kraft. Sie wird im Internet auf den Seiten der Universitätsbibliothek der JGU veröffentlicht und durch Rundschreiben an die Fachbereiche, Hochschulen und Zentralen Einrich­tungen bekannt gemacht.

Beschlossen durch den Senat am 12.01.2024.

 

 

 


[1] Vgl. „Empfehlung der 24. Mitgliederversammlung der HRK am 24. April 2018 in Mannheim: Leitlinien zur Nennung von Affiliationen bei Publikationen“. Hochschulrektorenkonferenz (2018). Quelle: https://www.hrk.de/positionen/beschluss/detail/leitlinien-zur-nennung-von-affiliationen-bei-publikationen

[2] Vgl. „Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis. Kodex“. Deutsche Forschungsgemeinschaft (2019). Quelle: https://www.dfg.de/download/pdf/foerderung/rechtliche_rahmenbedingungen/gute_wissenschaftliche_praxis/kodex_gwp.pdf

[3] Im Sinne kohärenter Regelungen an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen wurden die im Folgenden genannten Maßnahmen mit freundlicher Genehmigung der Universität Leipzig in enger Anlehnung an die Publikationsrichtlinie der Universität Leipzig vom 18.2.2022 formuliert.

[4] Personen- und Einrichtungsverzeichnis der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: https://personen.uni-mainz.de/

[5] Corporate Design Manual der Universitätsmedizin, im Intranet abrufbar.

[6] Vgl. „Open-Access-Policy der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 18.12.2020“. Johannes Gutenberg-Universität Mainz (2020) Quelle: https://www.ub.uni-mainz.de/de/open-access/open-access-policy-jgu

[7] Gutenberg Research Elements: https://researchelements.uni-mainz.de

[8] Wissenschaftsmanagement-System: https://wims.imbei.uni-mainz.de/

[9] Vgl. „Ordnung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vom 13. Februar 2023. Quelle: https://recht.verwaltung.uni-mainz.de/files/2023/03/230213-Ordnung-zur-Sicherung-guter-wissenschaftlicher-Praxis-und-zum-Umgang-mit-wissenschaftlichen-Fehlverhalten.pdf